Der Abbau: Lasagne gegen die Müdigkeit

Nur noch Vögel zwitschern in Stans. Es ist ruhig, alles steht verlassen da. Die HelferInnen sitzen in der Helferbeiz zum Zmittag.

Über 600 Helferinnen und Helfer demontieren Zelte, laden Holzelemente auf und versorgen Dekorationen ins Lager. Bis am Montagabend wird von den Stanser Musiktagen nichts mehr zu sehen sein. Doch wo sind alle?

von Nina Laky

Stans, Sonntag, 10.4.2016, 14:00 Uhr: Alles ist ruhig, am lautesten sind die Vögel. Ab und zu fährt eine Familie mit dem Tandem-Fahrrad durch die Stanser-Strassen, Kinder spielen auf dem Fussballplatz, die Sonne scheint. Auf dem Dorfplatz ist niemand zu sehen, auf dem Steinmättli: Leere.

In den Seitengassen: Niemand da.

Die Weinbar beim Winkelrieddenkmal: Schon abgebaut, verlassen.

Wo sind alle hin? Nach kurzem Rumfragen die Antwort: Es gibt Essen in der Helferbeiz im Spritzenhaus! Nix wie hin. In der Helferbeiz stehen die Helfenden in der Schlange und schöpfen Salate und zweierlei Lasagne. Auch Sandwiches stehen bereit. Gekocht und gebracht wird das Essen vom Stanser Restaurant «Höfli», ein paar Häuser weiter. Trotzdem, dass einige nur ein, zwei oder gar keine Stunden geschlafen haben, ist die Stimmung locker. Auf ein bisschen Anstehen kommt es jetzt wohl auch nicht mehr drauf an.

Die Helferbeiz die ganze Woche geleitet haben Melanie Ittmann und Deborah Niederberger. Serviert wurde unter anderem: Riz Casimir, Hackbraten und Polenta oder Penne und Poulet. «Hier muss es einfach immer was zu Essen haben! Neben den Menüs haben wir auch immer Snacks und Sandwiches bereit. Und Orangenmost, Wasser, Bier, Wein und Kaffee», sagt Deborah Niederberger. Sie isst schnell ein Brötchen in der Küche und hat eigentlich keine Zeit, das Essen ist gerade mit ein wenig Verspätung angekommen. «In der Helferbeiz zu arbeiten macht Spass, die Leute sind gerne hier. Es ist auch ein Treffpunkt, viele sitzen manchmal auch einfach ein paar Stunden an den Tischen.» Schwierigkeiten bereiteten ihr dieses Jahr die Vegi-Sandwiches: «Von diesen hatten wir eher zu wenig.» Ihr persönliches Highlight waren dieses Jahr die Festzelte: «Dort habe ich gute Leute getroffen und es war immer voll, die Stimmung war toll.» Was wünscht sie dem Festival für nächstes Jahr? «Ich hoffe, dass diese Ausgabe gut lief und dass es die SMT weiterhin gibt.»

 

Langsam haben alle einen voller Teller und sitzen damit an den langen Tischen oder draussen auf dem Pausenplatz in der Sonne. Auch hier ist es nun ruhig, alle geniessen die kurze Auszeit, denn nachher wartet doch noch ein bisschen Arbeit. Das letzte Konzert der SMT 2016 findet heute in Niederickenbach in der Gnadenkappelle statt. So kommen sich Abbau und die letzte Feierlichkeit nicht in die Quere. In Niederrickenbach lassen «Mze Shina – Sacred and Traditional Songs of Georgia» das Fest ausklingen. So verabschieden auch wir uns! Das Team der SMT finden sie – wenn alles gut kommt – auch nächstes Jahr beim Essen im Steinmättli, bei Konzerten im «Kollegi» oder im Engel, auf dem Dorfplatz, in den Beizen, zwischen den Gassen, im Förderkeller, in der Zivilschutzanlage, im Theater an der Mürg, im Chäslager, Beinhaus, Pfarrkirche, in der Kaupzinerkirche, im Literaturzentrum Zentralschweiz oder auf dem Stanserhorn wieder. Erholen Sie sich gut!