«Die flanierenden Leute gefielen mir am besten!»

Co-Festivalleiterin Esther Unternäher besuchte die SMT dieses Jahr als Gast

Seit 2012 ist Esther Unternährer für die Stanser Musiktage als Co-Festivalleiterin tätig. Vor zwei Monaten kam ihr drittes Kind Rumi zur Welt. Das Festival nun als Gast zu besuchen, fiel Esther Unternährer leichter als gedacht. Zum Abschluss der SMT 2018 sagt die Besucherin, die sonst eigentlich am Festival arbeitet, wie sie die Tage erlebte. 

Von Nina Laky

Die Stanser Musiktage 2018 sind heute Abend zu Ende. Für die einen endeten sie nach dem Konzert Heijra im Chäslager oder nach dem Doppelkonzert von Cabinets und Techtelmechtel im Kollegi oder nach der Disco von Ostkost-DJ-Kollektiv ebenfalls dort oder nach der Party in der Zivilschutzanlage, an der House lief oder um acht Uhr morgens beim Christen Beck am Bahnhof, nachdem in der Förderbar, der Helferbeiz, noch ausgiebig angestossen, gegessen und getanzt wurde (das Vogelgezwitscher und der Sonnenaufgang waren ein bisschen kitschig).

Oder man erlebt das Ende heute Abend mit den traditionellen Bergkonzerten in der Gnadenkappelle in Niederrickenbach oder auf dem Stanserhorn. Dieses Jahr mit Cuncordu e Tenore de Orosei und Evelyn & Kristina Brunner.

Esther Unternährer ist bereits auf dem Weg nach Niederrickenbach. Am Festival war sie jeden Tag, sogar beim Aufbau. «Ich dachte, mir falle es schwer, an den Festivalabenden dann nichts zu tun zu haben, aber das ist nicht eingetroffen», sagt Esther Unternährer. Im Gegenteil, sie habe es sehr fest genossen. Schwierig sei eher gewesen, an Weihnachten, mitten in der Planung, das Team zu verlassen.

Jeden Abend besuchte sie nun mehrere Konzerte. Was hat ihr am besten gefallen? «Das Blind Butcher Projekt finde ich sehr interessant, das fand ich genial. Aber das Beste war, dass ich gesehen habe, wie die Leute flanieren und zufrieden sind. Ich konnte viel mehr von der Stimmung mitnehmen als sonst.»

So musste sie auch nicht immer den nächsten Festivaltag im Kopf haben. Aber: Sie habe sich schon einige Dinge notiert, die ihr auffielen und man besser machen könnte. «Zum Beispiel habe ich bemerkt, dass es für jemanden, der noch hier war, nicht ganz so einfach ist, sich zu orientieren. Ich find es immer schade, wenn die Leute an Locations vorbeilaufen, weil sie nicht wissen, dass da was stattfindet und vielleicht sogar gratis.» Die Vielfalt der Orte sei aber auch ein grosser Vorteil. «Vom Beinhaus bis zum Bistro im Kloster; das können wenig Festivals bieten. Sich in so unterschiedlichen Räumen zu bewegen, gefällt mir sehr.»

Nach dem Festival, so wünscht sich Esther Unternährer, sollen alle Beteiligten und Helferinnen und Helfer «einmal richtig gut durchatmen können.» Auch sie geniesse noch ein bisschen die Eindrücke und bedankt sich: «Grosses Danke an alle, die das Festival überhaupt möglich machen. Jedem einzelnen Helfer, dem Vorstand, den Sponsoren, der Leitung und allen Freundinnen und Freunden der SMT!»

Tschüüüsss SMT, bis 2019!

 

Auf www.stansermusiktage.ch gab es jeden Tag einen Beitrag rund um’s Festivalgeschehen – Interviews mit Verantwortlichen, Gästen und mehr Infos zu Projekten der Stanser Musiktage. Plus: In unserer täglichen Mini-Rubrik gingen wir jeweils fünf wichtigen Stichwörtern nach. Was hört, sieht, fühlt, isst und trinkt man an den SMT?

Gefühlt: Bisschen Wehmut

Getrunken: Moscow Mule

Gegessen: Ofetori, Crêpes, Ravioli – alles, was noch nicht probiert wurde

Gesehen:

 

Gehört: «Der Christen Beck schlägt seine Eier noch selbst auf, die kommen nicht aus dem Kanister! Das machen dann lang nicht mehr alle so!»